Warum OER und Offenheit die Welt und die Wissenschaft besser machen können
Einblick in ausgewählte Argumentationslinien zwischen Ideal und Praxis
Die Grundidee von OER ist die Offenheit: Jeder Mensch soll nicht nur das Recht auf Bildung haben, sondern auch den Zugang zu ihr – ohne Einschränkungen, ohne Begrenzungen, ohne Ausnahmen. Wenn Bildungsressourcen – anders als vielfach das Schul- oder Uni-Lehrbuch heute – nichts kosten, stellt sich auch nicht mehr die Frage, wer sie sich (nicht) leisten kann. Denn die einzige Voraussetzung für die Nutzung von OER ist: ein Internetzugang. Wie es gelingen kann, dass endlich alle Menschen auf dieser Welt ihr Recht auf Bildung verwirklichen können, ist eine der zentralen Fragen dieses Jahrhunderts. Klar ist: OER sind mit Sicherheit Teil der Antwort, die wir dringend finden müssen. Gleichzeitig sind OER immer auch gelebte Demokratie: Nur wer gut informiert ist, kann am politischen Prozess teilhaben, selbstbestimmt handeln und rationale (Wahl-)Entscheidungen treffen. Und: Wer lernt, eigene OER zu erstellen, wird dabei zwangsläufig zu einem kompetenten Mediennutzenden – in unserer digitalisierten Welt die Schlüsselqualifikation für mündige Bürgerinnen und Bürger. Nicht zuletzt sind OER auch der erste Schritt hin zu einer neuen Kultur des Teilens – und eine Gegenbewegung zum Kommerz, der weite Bereiche unserer Welt durchdrungen hat. Teilen bedeutet hier nicht nur: Ich überlasse anderen die Früchte meiner Arbeit, weil ich meine, sie könnten davon profitieren. Sondern: Ich teile meine Werke, damit andere sie noch ein Stück besser machen können – zum Wohl aller, die sie nutzen.
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