8 Hinweise zur Barrierefreiheit

Barrierefreiheit von Internetseiten beschreibt Standards für die inhaltliche und technische Gestaltung von Informationsangeboten mit dem Ziel, leichte und einfache Zugänglichkeit auch für Menschen mit Einschränkungen zu gewährleisten. Einige aus dem Anspruch nach Barrierearmut hervorgehenden Empfehlungen und Beispiele werden nachfolgend kurz erläutert.

Leichte Sprache

Die Verwendung "leichter Sprache" zielt darauf ab, Text- und Bildsprache so zu gestalten, dass Inhalte auch ohne die Anwendung komplexer Satz-Konstruktionen und Fremdwörter leicht und eindeutig verständlich sind. Dazu werden in der Regel einfache und kurze Wörter und Sätze sowie eindeutige Metaphern verwendet, um Interpretationsspielräume und Missverständnisse zu vermeiden.

BEISPIEL

Falsch: Für die Konstruktion von Online-Selbsteinschätzungen sei darauf hingewiesen, dass der Verzicht auf Barrierefreiheit alles andere als trivial ist und sie für qualitativ einwandfreie Webseiten sehr wichtig ist. Eine barrierefreie Webseite bietet ein Mehr an Möglichkeiten für alle.

Richtig: Für die Entwicklung von Online-Selbsteinschätzungen ist Barrierefreiheit wichtig. Eine barrierefreie Webseite bietet viele Möglichkeiten für alle Nutzerinnen und Nutzer.

Alternativ-Texte und Meta-Angaben bei Bildern

Grafiken sind mit Textalternativen zu versehen, damit sie von Screen-Readern richtig beschrieben werden können. Mit dem Alternativtext wird der Inhalt einer Grafik zusammengefasst, ergänzende Informationen werden dabei nicht hinzugefügt. Ein Alternativtext kann beschreibend sein, die Funktion der Grafik erklären oder auch weggelassen werden, wenn es sich um eine rein dekorative Grafik handelt. Der Alternativtext sollte immer möglichst objektiv und knapp formuliert sein. Bei Grafiken, die in HTML eingebunden sind, wird im -Attribut des ALT-Tags ein Alternativtext hinzugefügt. Im HTML-Quellcode sieht dies so aus: <img src="bilddatei.png" alt="Knappe Beschreibung" />

In WordPress kann jedem Bildelement ein solcher Beschreibungstext in der Mediathek zugeordnet werden:

BEISPIEL

Farb- und Helligkeitskontraste

Damit der Inhalt einer Webseite möglichst gut wahrgenommen und Unterschiede zwischen Vorder- und Hintergrund erkannt werden können, soll das Kontrastverhältnis möglichst hoch sein (7:1). Dezente Farben und harmonische Farbkombinationen können die Wahrnehmbarkeit negativ beeinflussen. Daher können die Farben wesentlicher Funktionselemente bspw. komplementär voneinander abgegrenzt werden. Neben Sehbehinderungen wie Farbenfehlsichtigkeit und Blendempfindlichkeit, wirken sich auch die nicht optimale (besonders kontrastarme) Darstellung auf älteren Monitoren, kleinen Bildschirmen und bei schlechten Lichtverhältnissen am Standort des genutzten Endgerätes einschränkend auf die Wahrnehmbarkeit der Inhalte von Webseiten aus.

Sinnvolle Verlinkungen

Verlinkungen sollen so umgesetzt werden, dass User und Screen Reader hürdenlos erfassen können, wohin genau verlinkt wirkt. Dafür ist der Titel der Webseite oder des Dokuments sowie ggf. die Dateiform zu nennen. Außerdem soll darauf hingewiesen werden, wenn es sich um eine Verlinkung zu einer externen Seite handelt. Zudem ist der Link als solcher mit einem beschreibenden Linktext zu versehen.

BEISPIEL

Falsch: Detaillierte Informationen zu dem Thema findest du bspw. hier. Darüber hinaus finden sich in diesem Dokument Informationen zu gesetzlichen Regelungen.

Richtig: Detaillierte Informationen zu dem Thema findest du auf der Seite zum BITV-Test. Darüber hinaus finden sich in dem PDF-Dokument Verordnung für BITV 2.0 Informationen zu gesetzlichen Regelungen.

Aussagekräftige Text-Struktur

Hier geht es z.B. darum, Überschriften als solche strukturell korrekt zu deklarieren und nicht nur als normale Schrift lediglich fett zu setzen:

BEISPIEL

Falsch: Die Überschrift wird mit dem <strong>-Befehl fett gesetzt: Überschrift 2

Richtig: Die Überschrift wird anhand der Überschriftenformatierung <h1> als solche definiert und erhält damit die Struktur „Überschrift“: Überschrift 1

Umfassende Informationen und eine Prüfung von Webseiten bietet der BITV-Test. Er basiert auf der Verordnung für Barrierefreie Informationstechnik (BITV) und ist in 50 Prüfschritte unterteilt.

Für spezifische Fragen rund um barrierefreies Internet an der Universität Hamburg verweisen wir an dieser Stelle auf Abteilung 2 für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

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